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Photographer Thomas Fühser

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Cologne, Germany 

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Interview

  • Are you photogenic?

    Jeder Mensch ist auf bestimmte Art und Weise fotogen. Ein tolles Motiv aus dem Menschen zu kitzeln und mit der richtigen Lichtstimmung zu garnieren, das ist die Aufgabe eines erfahrenen Fotografen.

  • How did you get in the photography industry?

    2004 habe ich mich erstmals für die Peoplefotografie interessiert. Meine Kenntnisse im Umgang mit Licht waren gerade im Bezug auf Portraits noch ausbaufähig. Über professionelle Workshops habe ich mich zuerst mit der Blitztechnik (Aufsteckblitze), später mit Studioblitzanlagen und Available Light (vorhandenes Licht, Reflektoren) beschäftigt. Bei einem dieser Workshops bin ich auf einen Hochzeitsfotografen aufmerksam geworden, der Hochzeiten regelrecht inszeniert. Sein Stil hat mich inspiriert.

  • What are the most important components of a good photo in your opinion?

    Zuallererst: Es ist nicht die Technik! Auch wer die besten Töpfe besitzt, wird nicht gleich zum Sternekoch. Das gilt auch für die Fotografie.Mein Rezept ist Leidenschaft und Kreativität. Gepaart mit dem Willen, Neues auszuprobieren und technisches Verständnis für die Zusammenhänge als Blende, Belichtungszeit, Iso-Zahl und Licht.Natürlich bedarf es auch einem tollen Motiv. Aber auf Hochzeiten ist das nicht schwer. Schwieriger ist es hier und da, den richtigen Hintergrund für ein tolles Motiv zu finden. Aber das ist die Aufgabe des Fotografen.

  • Do you love traveling?

    Ich reise viel und gerne. Ich bevorzuge das Reisen mit dem Auto, weil das Fotografen-Equipment doch so einiges wiegt. Gerade wenn man als Hochzeitsfotograf mit zwei Kamerabodys und mehreren Objektiven reist, ist das Auto vor der Tür eine tolle Hilfe. Aber kein Muss.

  • What do you like most about your profession?

    Der Umgang mit Menschen. Hochzeiten sind etwas Wunderbares. Nicht nur das Brautpaar, auch die Gäste schmeißen sich in Schale. Die Stimmung ist meistens ausgesprochen gut und das überträgt sich auf die Bilder. Emotionen für die Zukunft festzuhalten und besondere Momente einzufrieren, das ist eine Herausforderung. Doch jedes Mal, wenn es gelingt, ist es Ansporn zugleich.

  • What do you like least about your profession?

    Hochzeitsfotografen nennen das Phänomen "Onkel Bob". Auf jeder Hochzeit gibt es einen Onkel Bob. Das sind Menschen, die während der Hochzeit in die Rolle des Starfotografen (oder Videofilmers) schlüpfen, aber vor lauter Faszination über die eigene Technik vergessen, um wen es an diesem Tag eigentlich geht – das Brautpaar. Ich fürchte Onkel Bob's nicht als Konkurrenz. Im Gegenteil. Ihre Anwesenheit spornt mich an. Aber was mich stört, ist, dass die zunehmende Anzahl an Onkel Bob's dazu führt, dass immer mehr Pfarrer das Fotografieren während der Trauung verbieten. – Meist gelingt es mir, sie rechtzeitig vor Beginn der Zeremonie doch noch umzustimmen. Selbst einmal Meßdiener und Lektor gewesen zu sein, bringt halt im entscheidenden Moment wichtige Punkte... ;-)

  • What will be the future of photography?

    Bunt! Nein, Spaß beiseite. Nach ein paar Jahren mit immer größer werdender Anzahl an Hochzeitsfotografen rechne ich in den nächsten Jahren mit einer Konsolidierung. Es wird günstige Anfänger und teurere Profis geben. Den Unterschied wird man in den Ergebnissen sehen. Und so gibt es für jedes Brautpaar den richtigen Fotografen. Nur an Tagen wie dem 6.6. oder dem 8.8. wird es immer schwer sein, seinen Traumfotografen zu bekommen.

  • What is special in the photography genre you specialise at?

    Nun, kein Moment ist reproduzierbar. Jedes Motiv gibt es nur einmal. Die Fähigkeit antizipieren zu können und einzelne Gruppen innerhalb einer Hochzeitsgesellschaft identifizieren zu können, kann man in keinem Fotoworkshop lernen. Ich hatte das Glück als DJ über viele Jahre hinweg vor meiner Fotokarriere Hochzeiten begleiten zu dürfen. Ich blicke damit auf mehr als 20 Jahre Hochzeitserfahrung aus der Sicht eines Dienstleisters zurück – und freue mich jedes Mal, wenn ich dem Bräutigam noch schnell seinen Gürtel bringen kann oder den vergessenen Schwiegervater zuhause abholen und mitnehmen kann.

  • How do you handle criticism?

    Konstruktiv und offen. Wichtiger als Kritikfähigkeit ist jedoch die vorherige Absprache mit dem Brautpaar. Als ausgewählter Hochzeitsfotograf für den schönsten Tag im Leben muss ich vor dem Hochzeitstag wissen, worauf das Brautpaar besonderen Wert legt. Weiß ich das vorher nicht, kann ich nur nach bestem Wissen und Gewissen handeln und auf meine Erfahrung und Intiution setzen. Damit das nicht geschieht und wirklich alles dokumentiert wird, was dem Brautpaar wichtig ist, führe ich intensive Interviews mit meinen Brautpaaren durch. Bevor der Vertrag geschlossen wird – und sicherheitshalber noch einmal kurz vor der Trauung. Das schafft Sicherheit für beide Seiten.

  • Are there any trends in photography?

    In den 70er Jahren gab es viele gestellte Fotos. Man ging (während die Hochzeitsgesellschaft Kuchen aß) kurz ins Fotostudio und machte die Fotos fürs Familienalbum. Nach der Jahrtausendwende kam dann aus Amerika der Reportagestil zu uns nach Deutschland. Der hatte etwas sehr Lebendiges und ist bis heute der Trend. Oft gab es aber bei diesen Reportagen keine klassischen Hochzeitsfotos mehr. Seit 2013 spüre ich den Trend, beides miteinander zu kombinieren: Die Reportage dominiert, aber 10% der Aufnahmen sollen klassische Hochzeitsmotive sein. Nur eben nicht im Studio, sondern on location.

  • What should be the criteria for a customer to choose a photographer?

    Nun, das ist nicht ganz banal. Zu allererst sollte dem Brautpaar natürlich der Bildstil des Fotografen gefallen. Und ganz am Ende muss er auch ins Budget der Brautleute passen. Dazwischen liegt aber ein ganz wichtiger Faktor: Der Mensch! Das Brautpaar muss dem Fotografen vertrauen. Die schönsten Bilder entstehen dann, wenn sich Braut und Bräutigam vor der Kamera so verhalten, als wäre kein Fotograf in der Nähe. Allen, die selbst nicht gerne vor der Kamera stehen (oder noch schlimmer: meistens selbst hinter der Kamera stehen) empfehle ich ein Kennenlernshooting. Ob im Shooting oder im Park spielt eine untergeordnete Rolle. Wenn das Brautpaar den Fotografen kennt und sich nicht gestört oder beobachtet fühlt. dann entstehen Bilder für die Ewigkeit.

  • What things are to be avoided when shooting?

    Ich würde nicht von Verboten sprechen wollen. Erlaubt ist, was das Brautpaar wünscht. Darauf kommt es an.

  • What details that usually pass unnoticed can a photographer notice?

    Die Träne im Auge des Brautvaters. Das Blumenmädchen, das während der Predigt im Beichtstuhl spielt. Oder ein paar Fotos von den Eheringen, speziell auf Eis inszeniert, während die Hochzeitsgesellschaft Kuchen ißt.Viel wichtiger ist es aber, als Hochzeitsfotograf auf Details zu achten: Die verdrehte Krawatte, das nicht korrekt sitzende Sakko, der verrutschte Schleiher oder der Knutschfleck von Tante Erna auf der Wange der Braut. Für ein Foto ein cooles Element einer Ganztagesreportage, aber auf Dauer einfach störend...

  • What influences the value of a photo? What are its elements?

    Die Emotionen des Brautpaares zu eben diesem Bild.

  • What person can be the symbol of the 21st century in your opinion?

    Das 21. Jahrhundert ist Multikulti, dynamisch und bunt. Kein Mensch vermag es, dieses Jahrhundert alleine zu verkörpern.

  • Who do you want to take photos of?

    Eine bayrische oder österreichische Winterhochzeit im Schnee.

  • Do you have any professional taboos?

    Ja. Zuspätkommen heißt für den Hochzeitsfotografen oft, dass er das Wichtigste verpasst hat. Unverzeihlich.

  • Who would you like to shoot with?

    Ich halte wenig von Träumen. Ich habe über die Jahre eine Ausstattung aufbauen können, die es mir ermöglicht, auch unter schwierigsten Bedingungen Fotos zu machen, die vielen anderen Fotografen nicht gelingen. Das reicht mir.

  • What do you worry about, and why?

    Ich bin ein positiv denkender Mensch. Ich mache mir keine ernsthaften Sorgen, da ich immer vorsorge. Sorgen würde ich mir machen, wenn ich zu einer Hochzeit mit nur einem Objektiv und einer Kamera anreisen könnte. Das wäre mir zu riskant. Denn vor einem Totalausfall ist keiner sicher.

  • What is the most impressive moment in your life?

    Die Geburt meiner drei Söhne. – Ich war immer live dabei.

  • If you were a cartoon, book or movie character, who would you be and why?

    Keine.

  • Who inspires you in your life and why?

    Die Liste ist lang. Gemeinsamkeit aller Inspiratoren ist die Leidenschaft, mit der sie ihr Business betreiben. Das begeistert und spornt an.

  • How do you define success? How do you measure it?

    Punktueller Erfolg wird überbewertet. Langfristige Zufriedenheit ist wichtiger.

  • Would you rather be liked or respected?

    Ich schätze Anerkennung. Auf Lobeshymnen kann ich aber verzichten.

  • What is the biggest mistake you have ever made at work?

    Bezogen auf die Fotografie war es bei den ersten Hochzeit die Fokussierung auf die Technik. Vor lauter Einstellungsmöglichkeiten habe ich hier und da spannende Momente nicht rechtzeitig wahrgenommen.Anders herum muss man aber auch sagen, dass es unmöglich ist, alle Momente auf einer Hochzeit zu dokumentieren. Gerade bei großen Hochzeitsgesellschaften ist dies schier unmöglich.

  • When you're going to travel, what do you take with you and why?

    Meine Kamera. Warum? Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.

  • Is there anything among your gadgets that you wish you haven't bought? Why?

    Ich habe Käufe getätigt, die ich für die Hochzeitsfotografie nicht benötige. Habe ich auch keinen anderen Einsatzzweck für sie, habe ich sie längst wieder verkauft.

  • How do you educate yourself to take better pictures?

    Der Austausch mit Kollegen, das Betrachten von Fotos anderer Fotografen (guter wie schlechter) und das regelmäßige Besuchen von Workshops ist für mich ein Muss. Man lernt nie aus.

  • Whose work has influenced you most as a photographer?

    Werke junger Menschen, die ohne jeglichen Druck auf anderem Weg an Dinge herangegangen sind, als andere Fotografen.

  • What is the one thing you wish you knew when you started taking photos?

    Nichts. Das Schönste an der Fotografie ist die Tatsache, dass man täglich Neues entdecken oder probieren kann.

  • What do you want to say with your photographs?

    Dass Fotografie ein Handwerk ist, zu dem es keiner klassische Ausbildung bedarf, wohl aber einem besonderen Auge für das Licht und den entscheidenden Moment.

  • What motivates you to continue taking pictures?

    Das Feedback meiner Kunden.

  • Should your parents have been more or less strict?

    Mit meinen Geschwistern?

  • If you could go back in time, what would you do differently?

    Der Fotografie in jungen Jahren mehr Zeit schenken...

  • What about life on other planets?

    Solange es dort keine Hochzeiten zu fotografieren gibt: Nichts.

  • Who are your heroes?

    Alleinerziehende Mütter. Weltweit.

  • Who do you have no respect for?

    Vor Prozessen, die man schon seit 50 Jahren oder länger so tut...

  • What do you do in your spare time?

    Überraschen.

  • What's the side of you that the public never sees?

    Das sollte jeder selbst herausfinden.

  • When are you completely satisfied with your work?

    Wenn meine Kunden happy sind.

  • Do you believe in the traditional roles for men and women?

    Jein.

  • Do you make friends easily?

    Ich schließe schnell Bekanntschaften und bin der Meinung, echte Freunde schnell identifizieren zu können.

  • Where would you like to live?

    In meinen Augen ist Deutschland das gelobte Land. Vieles könnte besser sein, aber wenn ich unser Land mit anderen Ländern vergleiche, bin ich sehr zufrieden mit dem Glück, hier geboren zu sein.

  • What's the stupidest thing you've ever agreed to do?

    Den Verkauf meiner ersten Spiegelreflex-Kamera. Einer Minolta X-300s.

  • Is there life after marriage?

    Ja, aber es ist anders.

  • Do you have a favourite joke? Tell us.

    Nein. Es gibt tolle Witzeerzähler. Dazu zähle ich nicht.

  • Do you like dogs or cats?

    Nein. Ich bevorzuge meine drei Kinder.

  • Who or what do you hate?

    Der Pollenflug im Frühjahr stellt mich zu Beginn der Hochzeitssaison immer auf eine harte Probe.

  • The best thing in life is:

    ...das Leben.

  • The most annoying thing in life is:

    ...sind die Dinge, die man selbst nicht ändern kann, aber bei denen man erkennt, dass man sie ändern müsste.

  • Is there anything around you that you would like to change?

    Der Keller. Er ist zu voll mit Dingen, die keiner mehr benutzt.

  • Can you give a few tips for photographers who are just starting out?

    1. Workshops
    2. Assistenz oder Second Shooter bei einem erfahrenen Hochzeitsfotografen
    3. Keine Angst vor Onkel Bob

  • If aliens come to the Earth and you are the first person they meet, what will you tell them?

    Hi!

  • If you are called to shoot a movie, what genre will it be?

    Krimi.

  • Tomorrow I will go and do...

    ...eine neue Seite im Tagesbuch meines Lebens befüllen. Hoffentlich.